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Foto zeigt mehrere Gebäude einer eisenzeitlichen Hofanlage.

Das Eisenzeithaus

Hausbau vor den Römern

Im Jahr 2000 erkannten engagierte Kollegen aus Titz, dass ihnen die aktuellen Grabungsergebnisse im Tagebau Garzweiler eine ungewöhnliche Chance eröffneten: die Gelegenheit, im Freigelände der Außenstelle eine Hofanlage aus der Eisenzeit nachzubauen.

In der Regel lässt sich Laien schwer vermitteln, wie vorgeschichtliche Siedlungen aussahen, weil die Holzarchitektur im Originalbefund der Ausgrabung nur noch als Aneinanderreihung mehr oder weniger deutlicher Bodenverfärbungen erkennbar ist. Besser gelingt die Vermittlung anhand gezeichneter Lebensbilder, doch das Optimum ist ein lebensgroßer Nachbau. Da eine solche originalgetreue Rekonstruktion nicht ohne Kompromisse möglich ist, war das Ziel des Projekts in Titz nicht nur eine Präsentation für die Öffentlichkeit. Zugleich sollten einschlägige Theorien überprüft und Daten zu Baumethoden und Haltbarkeit der eisenzeitlichen Materialien gesammelt werden. Auf moderne Hilfsmittel von eisernen Nägeln bis zum Kran musste beim Bau praktisch vollständig verzichtet werden.

Einen ausführlichen Bericht von der Errichtung des eisenzeitlichen Wohngebäudes finden Sie hier (PDF, 134 KB) .

Aktuell stehen außer einem großen Wohnhaus fünf Nebengebäude im Freigelände: Speicher, Ställe, Werkhallen. Die zeitgemäße Inneneinrichtung etwa in Form nachgetöpferter Keramik oder eines Webstuhls wird allmählich hinzugefügt. Museumspädagogische Führungen durch die Hofanlage ziehen zahlreiche Schulklassen an.

Bildergalerie (zum Vergrößern Bild anklicken)

  • Zeichnung eines Holzhauses, teilweise mit Strohdach. Darunter der Grundriss als schwarze Punkte dargestellt.
  • Fünf Personen arbeiten mit Äxten im Wald.
  • Zwei Personen legen grob zugerichtete Holzbalken mit ihrer Spitze in ein Feuer.
  • Neun Personen richten eine Seitenwand auf. Diese besteht us 4 senkrechten Balken und einem quer darüberliegendem.
  • Neben zwei hölzernen Seitenwänden steht ein senkrechter hoher Balken, der den Firstbalken aufnehmen wird. Im Hintergrund die Sophienhöhe.
  • Fünf Personen legen den Mittelfirstbalken auf  vier senkrechte Ständer. Weitere Personen schauen zu.
  • Zahlreiche paralle liegende Hölzer verbinden Firstbalken und Seitenwände.
  • Waagrecht verlaufende Dachlatten werden durch vier Personen auf dem Dach befestigt.
  • Die Nahaufnahme zeigt zwei Personen, die, auf dem Dach sitzend, die Dachlatten mit WEidenruten befestigen.
  • Zwei Personen befestigen einen hölzernen Fensterrahmen in einer Flechtwerkwand.
  • Gesamtansicht des Eisenzeithauses mit fertiggestellten Flechtwänden und Dachkonstruktion. Dahinter sind moderne Nachbarhäuser sichtbar.
  • Zwei Personen binden stroh zu Bündeln, zwei weitere decken damit das Dach.
  • Gesamtansicht des Hauses mit zur Hälfte fertiggestelltem Strohdach. Auf dem Dach arbeiten drei Personen.
  • Eine innere Seitenwand aus Flechtwerk wird von zwei Personen mit Lehm beworfen.
  • Gesamtansicht des fertiggestellten Hauses mit Lehmverputzten Wänden. Dahinter Bäume und Sträucher.

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