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Foto zeigt mehrere Gebäude einer eisenzeitlichen Hofanlage.

Die Landwirtschaft im Mittelneolithikum – Demografie, Ökonomie, Umwelt

Manuel Broich

Das Promotionsprojekt leistet einen Beitrag zum Verständnis der ökonomischen Entwicklung während des Neolithikums. Ziel der Arbeit ist die Modellierung des ökonomischen Potentials der Landwirtschaft am Beispiel des Mittelneolithikums (Lüning 1996) in Nordrhein-Westfalen (NRW). Hierfür wird sich der Landwirtschaft aus verschiedenen Perspektiven genähert, um grundlegende Eigenschaften wie die Bevölkerungsdichte, den Flächenbedarf, die benötigte Arbeitskraft oder die Intensität der Landschaftsnutzung herausarbeiten zu können. Zusätzlich findet ein diachroner Vergleich mit dem Altneolithikum statt.

Das methodische Fundament der Dissertation wurde im Projekt „Land Use and Climatic Impact on Fluvial Systems (LUCIFS)“ (Hilpert u.a. 2018) gelegt. Eine Grundvoraussetzung dieser Methode ist das Vorhandensein eines archäologisch intensiv untersuchten Schlüsselgebietes, welches sich in NRW im Bereich der drei Braunkohletagebaue Inden, Hambach und Garzweiler befindet. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Untersuchungen des Projektes „Siedlungsarchäologie der Aldenhovener Platte“ zu nennen, bei denen nicht nur alt- sondern auch mittelneolithische Fundplätze im Tagebau Inden dokumentiert wurden. Die chronologische Gliederung der letztgenannten Fundplätze wurde von Pavlović (2010) und eine Untersuchung der Silexaustauschsysteme von Nowak (2013) vorgelegt. Die Betrachtung des Subsistenzsystems folgt nun in dieser Arbeit.

Das Promotionsprojekt lässt sich in vier Themenbereiche untergliedern, die in ihrer Zusammenschau ein Modell des mittelneolithischen Landwirtschaftssystems zeichnen. Den Grundstein bildet die Schätzung der Bevölkerungsdichte. Methodisch wurden hierfür alle mittelneolithischen Fundplätze im Schlüsselgebiet (Tagebau Inden und Hambach) chronologisch in 12 Phasen eingeordnet und in ihrer Größe eingeschätzt. Zusätzlich wurde die Anzahl der gleichzeitig stehenden Häuser je Phase ermittelt (Abbildung 1). Die so gewonnene Hausdichte des Schlüsselgebietes kann mit Hilfe von geostatistischen Verfahren auf das gesamte Arbeitsgebiet übertragen werden (vergleiche Schmidt u. a. 2021). Der letzte Schritt beinhaltet die Abschätzung der Bewohneranzahl eines mittelneolithischen Hauses, welche auf Grundlage der Hausfläche und einer Simulation der Haushaltsstrukturen durchgeführt wurde. [...]

Vollständiger Text zum Download (PDF, 803 KB)

Kontakt:

Karte: Mittelneolithische Fundstellen im Bereich der Tagebaue Inden und Hambach. Dargestellt sind Thiessen-Polygone, Isolinien und ob an den Fundstellen Häuser dokumentiert wurden. (Kartengrundlage: DEM200/GeoBasis-DE/BKG 2018).

Detailansicht der Rössener Fundstellen im Schlüsselgebiet sowie angrenzenden Regionen. Kartengrundlage: DEM200 /GeoBasis-DE / BKG 2018. (Grafik: Manuel Broich).

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